Der von Corona ausgelöste Abwärtstrend betrifft eine Vielzahl von Unternehmen: 60 % der Befragten bezeichnen die gegenwärtige Geschäftslage als „schlecht“. Mit dem Auftragsbestand sind nur 23 % zufrieden; 58 % allerdings bezeichnen die Ist-Situation als schlecht. Ernst ist die Lage an der Export-Front: Mit 19 % „guten“ und 17 % „durchschnittlichen“ Beurteilungen herrscht bei den Auslandsaufträgen eine flaue Stimmung. 64 % befürchten einen Absturz - im letzten Quartal waren dies lediglich 15 %. Der Geschäftsklimaindex ist nach dem absoluten Tiefpunkt im ersten Quartal leicht auf 17 angestiegen.
Kurzarbeit verlängern!
Der Beschäftigtenstand wird bei 84 % der befragten Unternehmen unverändert bleiben. 2 % haben gemeldet, dass sie neue Mitarbeiter einstellen können. 14 % rechnen mit sinkendem Personalstand. IV- Geschäftsführer Eugen Stark zu den notwendigen Maßnahmen: „Die von der Bundesregierung bereits angekündigte Entlastung und die investitionsfördernden Maßnahmen sind absolut notwendig und richtig. Es sind auch weiterhin wirksame Instrumente nötig, die Arbeitsplätze sichern. Konkret brauchen die Unternehmen eine Kurzarbeitsregelung auch ab September bzw. Oktober, die praxistauglich und möglichst unbürokratisch ist sowie Qualifizierungselemente stärkt.“
Produktion steigt, Preise stagnieren
Mit steigender Produktionstätigkeit rechnen in den nächsten drei Monaten 41 % der befragten Unternehmen. 58 % der befragten Tiroler Industrieunternehmen gehen von einer gleichbleibenden Lage aus. Nur 1 % erwartet eine geringere Produktion im 3. Quartal 2020. Der Druck auf die Verkaufspreise hat sich weiter verstärkt. Alle Befragten müssen ihre Verkaufspreise „etwa gleich“ belassen und können kaum Preiserhöhungen bei ihren Kunden durchzusetzen.
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