Vertreter der Tiroler Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft nützen diese Gelegenheit, um wichtige Entscheidungsträger im „Haus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino" zu treffen. Ziel dieser Reise war, Tirols Leistung und Innovationskraft bei erneuerbaren Energien zu präsentieren sowie ein fachlicher Austausch mit Brüsseler Experten. Der Tiroler Industriepräsident Dr. Reinhard Schretter, Südtirols Handelskammerpräsident Dr. Michl Ebner sowie Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf begleiteten die 33köpfige Delegation.
Der EU-Energiefahrplan 2050 sieht eine Reduktion der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 85 bis 90 % vor. Investitionen in die Forschung und Entwicklung zu erneuerbaren Energietechnologien oder die Nutzung der Energieeffizienzpotenziale beim europaweiten Gebäudebestand sollen dazu beitragen. Immerhin deckt Tirol bereits heute 35 % seines gesamten Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen ab, während es für die Europäische Union gelingen soll, diesen Wert bis zum Jahr 2020 auf 20 % zu erhöhen. Zusätzlich macht ein umtriebiger Cluster „Erneuerbare Energien Tirol" mit 80 Mitgliedern auf sich aufmerksam. So entsteht im K-Regio PowerBox gerade eine neue Generation kleiner Biomasseheizkraftwerke im Leistungsbereich von 250 bis 1.500 Kilowatt (elektrisch).
Je nach Interesse nützten Tiroler Unternehmer in Brüssel auch die Gelegenheit zu Expertengesprächen mit dem Solarthermie-, Photovoltaik- oder Windkraftverband und informierten sich über den „Grüner Brenner-Korridor", SET-Plan (Smart Cities), e-Mobility & Verkehr bzw. die Europäische Gebäuderichtlinie.
Sowohl EU-Kommissar Günther Öttinger als auch Dr. Florian Ermacora von der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission berichteten von Plänen für einen massiven Ausbau der Wind- und Sonnenkraft in Nord- bzw. Südeuropa. Pumpspeicherkraftwerke in den Alpen wären jene Ressource im erneuerbaren Energiemix, die Produktionsschwankungen bei Wind und Sonne sowie Spitzen abfangen könnten.