Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate tauschten sich Vertreter aus Österreich, Deutschland, Spanien und Ungarn – darunter IV-Tirol-Geschäftsführer Michael Mairhofer und Igor Sekardi, Bereichsleiter Internationale Beziehungen & Märkte der Industriellenvereinigung – über zentrale wirtschaftspolitische Themen und Forderungen aus, die sie gemeinsam an die zur Wahl stehenden EU-Parlamentarier richten werden.
Gemeinsame Ziele identifiziert
Die Diskussion der Interessenvertreter konzentrierte sich auf die ins Stocken geratene Ratifizierung des MERCOSUR-Abkommens und die Verschiebung der Entscheidung beim EU-Lieferkettengesetz. Alle Verbände sehen in der zügigen Ratifizierung des MERCOSUR-Abkommens eine Chance, neue Absatzmärkte zu erschließen und essenzielle Rohstoffe für Europas grüne Transformation zu sichern und bedauern das Zaudern der europäischen Politik sehr. Im Hinblick auf das EU-Lieferkettengesetz fordern die Industrievertreter Anpassungen, um überbordende Bürokratie und unpraktikable Anforderungen für europäische Unternehmen, insbesondere KMUs, zu vermeiden.
Position zur EU-Lieferkettengesetzgebung
Die Industriellenvereinigung äußerte spezifische Bedenken bezüglich des EU-Lieferkettengesetzes: von der unrealistischen Ausweitung der Sorgfaltspflichten über ein erhebliches Haftungsrisiko bis hin zu Eingriffen in die Corporate Governance und das Fehlen einheitlicher Wettbewerbsbedingungen. Diese kritische Haltung spiegelt die Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit und den Erhalt des Industriestandorts Europa wider.
Das Treffen unterstrich wieder einmal mehr die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit europäischer Wirtschaftsverbände, um gemeinsame Interessen auf EU-Ebene effektiv zu vertreten und Europa als starken, wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum zu positionieren.