Gemischte Bilanz über 2021 und unsichere Aussichten für das neue Jahr

Weltweite Erholung der Wirtschaft nach dem ersten Corona-Jahr 2020 

Die weltweite Erholung der Wirtschaft nach dem ersten Corona-Jahr 2020 hat dieses Jahr in der Industrie großteils wieder zu zufriedenstellenden Auftragseingängen und in Folge wieder stärkeren Umsätzen geführt. Der Aufschwung der globalen Konjunktur hat aber das System aus dem Gleichgewicht gebracht. Die deutlich höhere Nachfrage führte zu Verknappung und damit Verfügbarkeitsengpässen bei zahlreichen Gütern sowie zu Preissteigerungen bei Rohmaterialien und Halbfabrikaten. Eine Weitergabe dieser Preissteigerung an Kunden war allerdings nur eingeschränkt möglich.

Die coronabedingten Sperren von Häfen in Asien und das damit verbundene temporäre Auslaufverbot für Containerschiffe aber auch Einzelereignisse, wie beispielsweise die Blockade im Suezkanal im Frühjahr 2021 haben gezeigt, wie anfällig die globalen Lieferketten für Störungen sind. Präsident Christoph Swarovski zur aktuellen Situation: „Das Umfeld Ende des Jahres bleibt herausfordernd. Neben den bekannten Problemen eingeschränkter Verfügbarkeit zahlreicher Güter und dem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sind die stark gestiegenen Preise für Gas und Strom, Rohstoffe und Transport für viele Unternehmen die größten Herausforderungen.“

Industrie trägt den Aufschwung

Die Industrie - mit 23 % der Wirtschaftsleistung der größte Wirtschaftssektor in Tirol - hat sich in der Corona-Krise und auch im vierten Lockdown als stabilisierender Faktor erwiesen. Der produzierende Sektor und die damit verbundenen Bereiche haben 2021 nahezu zwei Drittel des Aufschwungs getragen und damit einen wesentlichen Beitrag für Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Steuereinnahmen geleistet. „Die Politik muss die Bedeutung, die die Industrie für den Wohlstand der Gesellschaft in unserem Land hat, würdigen und Rahmenbedingungen schaffen, die geeignet sind, den Fortbestand der Industrie in Tirol auch künftig zu sichern. Der internationale Druck, dem die Industrie ausgesetzt ist, darf politisch nicht ignoriert werden. Die Industrie muss von der Politik statt belastet endlich entlastet werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Wichtigkeit und der Stellenwert der Industrie im Land Tirol mehr gesehen und anerkannt wird,“ stellt der Präsident der Industriellenvereinigung Dr. Christoph Swarovski fest.

Das erste Halbjahr 2022 mit vorhersehbaren Problemen

Die sehr hohen Preise für Rohstoffe und Energie und die Arbeitskräftesituation drücken auf die Stimmung in den Unternehmen. Energiepreise in der derzeitigen Höhe wären auf Dauer für viele Betriebe nicht verkraftbar. Zu diesen Belastungen kommt die Pandemiesituation mit sich abzeichnenden hohen Infektionszahlen und damit verbunden der verstärkte Ausfall von Beschäftigten. Die Industriellenvereinigung appelliert daher an die Politik bei allen ihren Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auch die Wirtschaft im Auge zu behalten. „Die Industrie hat von Beginn an vieles unternommen, um ihre Mitarbeiter zu schützen und war damit weitgehend erfolgreich. Die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung dürfen nicht dazu führen, dass in der kommenden Phase die Produktion zusätzlich belastet oder gar verunmöglicht wird. Die Auswirkungen wären auf Dauer gravierend“, stellt Präsident Swarovski abschließend fest.