Mit, nicht gegen die Wirtschaft
Die Tiroler Industrie ist bereit, ihren Beitrag zu leisten, wie eine Befragung der IV Tirol zeigt: 60 Millionen Euro gab Tirols produzierender Sektor im Jahr 2019 für den Umweltschutz aus und der Wille, die Ökologisierung voranzutreiben, ist so stark wie nie zuvor: Fast zwei Drittel der befragten Betriebe haben bereits Projekte in den Bereichen Energie- und Ressourceneffizienz, CO2-Einsparung und Kreislaufwirtschaft umgesetzt.
Eine Krise nach der anderen bewältigen
In Zeiten multipler Krisen muss eine Krise nach der anderen bewältigt werden, ohne dabei das große Ganze aus dem Auge zu verlieren. Die explodierenden Energiekosten stellen die Tiroler Industrie vor Herausforderungen, wie sie sie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr meistern musste. In dieser schwierigen Situation muss zuerst sichergestellt werden, dass Tirols Industrieunternehmen auch weiterhin im Land produzieren können, sonst droht der Verlust von vielen Arbeitsplätzen. Nach dem Abwenden der akuten Krise kann das Projekt der Ökologisierung wieder mit voller Kraft angegangen werden.
Forderung an neue Landesregierung
Um der Energiekrise Herr zu werden, braucht es Solidarität, Mut und entschlossenes Handeln aller Akteure. Die IV fordert von der neuen Landesregierung die Unterstützung von Unternehmen, die Investitionen zum Ersatz von Gas durch andere Energieträger umsetzen wollen, durch beschleunigte Verfahren und die flexible Anwendung von gesetzlichen Auflagen. Die Industrie erwartet sich auch das Ausschöpfen aller Möglichkeiten, die Landesunternehmen, besonders die TIWAG, TIGAS und TINETZ, für die Versorgungssicherheit und Bereitstellung leistbarer Energie einzusetzen. Sollten Maßnahmen der Energielenkung zum Tragen kommen, müssen Sektoren nach ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung behandelt und nicht einzelne Branchen bevorzugt werden.