Industriestandort Tirol

Der Industriestandort Tirol

Um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit Tirols weiter zu steigern, ist es unser gemeinsames Ziel, bis 2030 zu den Top-20 Industrieregionen Europas zu gehören!

FACTS & FIGURES

Auf der ganzen Welt sind die Tiroler Produkte gefragt, die von den Unternehmen mit ihren Beschäftigten in der Region hergestellt und ständig weiterentwickelt werden. Dieses Können trägt auch dazu bei, dass die Arbeitslosigkeit in Tirol geringer ist als in vielen anderen Bundesländern und Regionen Europas. Auch der gesunde Mix unterschiedlicher Branchen unterstützt die regionale Wirtschaftskraft.
Die Tiroler Industrie lebt vom innovativen Austausch, der internationalen Vernetzung, aber auch der Verflechtung verschiedener Branchen – wie etwa Medizin, Tourismus, Bauwirtschaft, Handel und Gewerbe. Gerade für Tirol ist das ein besonderes Merkmal: High-Tech Geräte für Winter- und Sommersport, Pharmaprodukte, Ingenieurs- und Infrastrukturleistungen, optische Geräte, Kristallwelten bis hin zur Automatisierung und Digitalisierung sämtlicher Fertigungsprozesse und auch zum Einsatz von künstlicher Intelligenz.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich in Tirol auf ihre Unternehmen verlassen und umgekehrt die Betriebe auf fleißige Menschen. Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bieten neben einer überdurchschnittlich guten Entlohnung auch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, eine breite Palette an Jobs und Aufgaben, Kontinuität und Stabilität sowie soziale und ökologische Verantwortung.
Von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird das seit Generationen geschätzt. Sie fühlen sich wohl in der Region, wo sie mit ihren Familien in einer sauberen Umwelt leben und arbeiten. Dafür sind sie auch bereit, Besonderes zu leisten.
Die Tiroler Industrie ist ein starker Wachstumstreiber. Diese Stärke gilt es zu erhalten – bei Investitionen, Innovationen, Forschungsausgaben und Expansionsvorhaben. So bedeutet regionale Stärke auch die Vernetzung mit Universitäten, Fachhochschulen sowie Forschungszentren mit den Betrieben vor Ort. Von Reutte bis Osttirol, der Inntalfurche bis ins Oberland sind Industrieunternehmen wichtige Arbeitgeber.

Die Tiroler Industrie in Zahlen

  • 428 Tiroler Industriebetriebe
  • 13,7 Milliarden Euro direkte, indirekte (durch Vorleistungen in der Wertschöpfungskette) und induzierte (durch induzierten Konsum und Investitionen) regionale Bruttowertschöpfung
  • 38,9 % der Tiroler Bruttowertschöpfung werden von produzierenden Betrieben erbracht. Das macht die Tiroler Industrie zum Wirtschaftsmotor Nummer 1.
  • er Produktionswert der Tiroler Industrie lag 2022 bei 14,28 Milliarden Euro – plus 13,77 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Die Zahl der Industrie-Mitarbeiter lag 2022 bei 40.294.
  • Arbeiter und Angestellte in der Industrie verdienen mit einem durchschnittlichen Bruttojahreseinkommen von 56.299 Euro – weit mehr als in anderen Branchen.
  • Brutto-Löhne und -Gehälter: 2,6 Milliarden Euro wurden 2022 (ohne Sonderzahlungen) von den Arbeitgebern an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Tiroler Industrie als Löhne und Gehälter ausgezahlt.
  • 93 Lehrbetriebe bildeten 2022 insgesamt 1.272 Lehrlinge aus – in über 60 verschiedenen Lehrberufen.
  • Direktexporte (2022): 7,8 Milliarden Euro. Mit 5,1 Milliarden Euro gehen 65,9 % aller Direktexporte der Tiroler Industrie in Euro-Länder. Waren im Wert von 2,7 Milliarden Euro bzw. 34,1 % der Exporte gingen in Drittländer.
  • 450,1 Millionen Euro wurden 2021 von den Betrieben der Tiroler Industrie in Forschung & experimentelle Entwicklung investiert.
  • 7,6 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben, die das öffentliche Leben in unserem Land finanzieren, zahlte die Tiroler Industrie 2022 in den Steuertopf ein.
  • Im 10-Jahres-Vergleich ist die Tiroler Industrie produktiver und energieeffizienter geworden. Dadurch kann der Produktionswert von 2022 mit 685.000 Tonnen weniger an CO2 e-Ausstoß erreicht werden, als dies noch zehn Jahre zuvor möglich gewesen wäre.

Quelle: GAW - Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (2024)

DER STANDORT TIROL IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH (RCI 2.0)

Der Regional Competitiveness Index (RCI) der Europäischen Kommission vergleicht seit dem Jahr 2010 regelmäßig die Wettbewerbsfähigkeit von 234 europäischen Regionen anhand von 68 Indikatoren und wurde im März 2023 zum fünften Mal herausgegeben. Dabei werden jeweils die im EU-Raum aktuell verfügbaren Daten zur Leistungsfähigkeit und Innovationskraft (Institutionen, Infrastrukturen, Arbeitsmarkt, Bildungssystem, Forschung und Innovation etc.) von Regionen analysiert. Im Gesamtranking aller Regionen liegt Tirol auf Rang 67 und damit im vorderen Drittel des Rankings. Positiv ist die deutliche Verbesserung um 24 Plätze gegenüber dem RCI 2019, in dem Tirol den Rang 91 belegte.

Tirol im Ranking der Industrieregionen

Die 234 Regionen im RCI sind sehr heterogen – so werden große internationale Metropolen wie Paris mit industriell oder landwirtschaftlich geprägten Flächenregionen verglichen. Um Tirol mit ähnlich strukturierten Regionen messen zu können, wurde ein Ranking der mit Tirol vergleichbaren Industrieregionen herausgefiltert und dafür die Datenbasis des RCI verwendet. Dazu wurden drei Kriterien festgelegt. Bei Anwendung dieser Kriterien verblieben von den ursprünglich 234 europäischen Regionen des RCI 2019 insgesamt 76 Industrieregionen. Das Ranking der europäischen Industrieregionen 2022 wird von den niederländischen Regionen Noord-Brabant und Limburg sowie von Oberbayern angeführt (Top-3). Grundsätzlich dominieren niederländische, deutsche und skandinavische Regionen die Top-20 des Industrierankings.
Tirol findet sich im aktuellen Regionenvergleich auf Platz 30 und hat sich damit seit 2019 um 12 Plätze verbessert. Mit Oberösterreich (Rang 19) und Vorarlberg (Rang 29) finden sich zwei weitere österreichische Regionen unter den Top-30. Die Stärken Tirols liegen insbesondere bei den Innovationsindikatoren, wo es mit Position 12 im Spitzenfeld der Industrieregionen Europas liegt. Top-Platzierungen werden etwa bei den Innovationsaktivitäten und -kooperationen der Unternehmen, den Schutzrechtsanmeldungen und den wissenschaftlichen Publikationen erzielt. Weiters weist Tirol bei einer Reihe von Arbeitsmarktindikatoren sehr gute Platzierungen im europäischen Vergleich auf.
Aufholbedarf gibt es etwa bei den Indikatoren zur Infrastruktur (insb. Straßenverbindungen), bei Kennzahlen zu den Lesekompetenzen von Jugendlichen, der Erreichbarkeit von Hochschulen oder manchen makroökonomischen Kenndaten.

Strategisches Aktionsprogramm der Tiroler Indsutrie 2030, Innsbruck im Mai 2024