Die Tiroler Industrie spielt eine entscheidende Rolle für die Gesellschaft in unserem Bundesland, indem sie Arbeitsplätze, Wohlstand und Fortschritt schafft und sichert. Jede Investition seitens der Industrie ist eine Investition in die Zukunft. Im Zuge der zunehmenden Globalisierung hat der produzierende Sektor stets seine Anpassungsfähigkeit bewiesen und den Strukturwandel als Chance für Wachstum genutzt.
Derzeit kämpft die Tiroler Industrie mit mannigfaltigen Herausforderungen, wie einer rapiden Abkühlung der Konjunktur, hohen Kollektivvertragsabschlüssen, einer nach wie vor massiven Inflation und einem weiter eskalierenden Arbeitskräftemangel.
Wir stehen im harten Wettbewerb auf internationaler Ebene, nichtsdestotrotz haben unsere Industriebetriebe s bisher immer geschafft, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu stärken, doch in den letzten Jahren haben wir als Standort insgesamt stark abgebaut: So ist Österreich beim IMD World Competitiveness Ranking von 64 untersuchten internationalen
Wirtschaftsstandorten von Rang 11 im Jahr 2007 auf den 24. Platz im Jahr 2023 abgestürzt. Mit Dänemark liegt ein durchaus mit Österreich vergleichbares Land auf dem Spitzenplatz, das bewiesen hat, dass eine erfolgreiche Standortpolitik Wirkung zeigt.
In der Industriestrategie der Bundes-IV vom September 2023 wird ein Rahmen über fünf zentrale standortpolitische Themenfelder gespannt:
Ein moderner Staat, der schlank und leistungsfähig für bestmögliche standortpolitische Rahmenbedingungen sorgt. Eine hochentwickelte, resiliente und gut ausgebaute Infrastruktur von der Straße bis zum Breitband. Die Bildung und Ausbildung von jungen Talenten und erstklassigen Fachkräften aus dem In- und Ausland. „New Work“ im Sinne einer modernen,
flexiblen und leistungsorientierten Arbeitswelt für Menschen und Betriebe. Eine Klima- und Energiepolitik, die auf Technologie und Innovation setzt, sowie marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen nützt, um die Industrie als Transformationskraft zu unterstützen. Forschung, Technologie und Innovation, um Innovationsführerschaft zu erlangen und damit im
internationalen Standortwettbewerb die Nase vorn zu haben.
Im Zuge der Erstellung des strategischen Aktionsprogramms wurde erstmals die Positionierung Tirols im Vergleich mit 75 europäischen Industrieregionen untersucht: Tirol findet sich derzeit auf Platz 30 – besondere Stärken liegen bei den Innovationsindikatoren, Aufholpotentiale gibt es etwa bei den Infrastruktur- und Grundschulindikatoren. Aus Sicht der IV Tirol muss es Ziel sein, bis 2030 zu den Top-20-Industrieregionen Europas aufzuschließen.
Die Industriellenvereinigung Tirol liefert mit dem vorliegenden „Strategischen Aktionsprogramm der Tiroler Industrie 2030“ einen aktiven Beitrag dazu, die standortpolitischen Handlungsfelder der Zukunft zu bearbeiten.
Vorwort zum Strategischen Aktionsprogramm der Tiroler Industrie. Innsbruck, im Mai 2024