Die gute Nachricht zuerst: Innsbruck wird auch nach Ablauf der Wintersaison 24/25, in der die Air Dolomiti im Auftrag der Lufthansa, auch dank des Einsatzes der IV Tirol, ein- bis zweimal täglich den Flughafen Frankfurt anfliegt, mit mehrmals täglichen Direktflügen an das zentrale Flughafendrehkreuz angebunden bleiben. Genaue Details zum zukünftigen Direktflug konnte Flughafendirektor Pernetta bei seinem Vortrag vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der IV Tirol zwar noch nicht verraten, er sei sich aber sicher, dass die Verhandlungen bald abgeschlossen werden können. Die Ankündigung erfreute die anwesenden Industrievertreter: Eine direkte Anbindung an den Flughafen Frankfurt und damit an den internationalen Flugverkehr ist entscheidend für die Attraktivität des Tiroler Industrie- und Wirtschaftsstandortes.
Win-Win-Situation
Für den Flughafen Innsbruck ist der Direktflug nach Frankfurt von zentraler Bedeutung. Durch ihn können die fast eine Million Passagiere des drittgrößten Verkehrsflughafens Österreichs schnell und unkompliziert interkontinental reisen. Ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für den Innsbrucker Flughafen, der auch dem Tiroler Tourismus zugutekommen wird, für den der Flughafen eine der wichtigsten Incoming-Routen für Wintertouristen aus England und Holland ist. Diese saisonale Prägung führt dazu, dass der Flughafen Innsbruck den Großteil seines Umsatzes in den Wintermonaten erzielt. Im heurigen Jahr konnten bis zum 28. März 500.000 Passagiere, also die Hälfte des jährlichen Passagieraufkommens, am Flughafen abgefertigt werden.
Trotz einer spürbaren Erholung nach dem kompletten Einbruch des Flugverkehrs während der Coronapandemie sei es noch nicht möglich gewesen, die Fluggastzahlen des Jahres 2019 zu erreichen, berichtete Pernetta. Dies liege vor allem daran, dass die Pandemie zu großen Veränderungen im Segment der Geschäftsreisenden – Stichwort digitale Meetings – geführt habe.
Schwierige Situation am Brenner
Im Anschluss an Flughafendirektor Pernetta gab ASFINAG-Experte Klaus Gspan einen spannenden, aber auch besorgniserregenden Einblick in die Verkehrssituation auf Tirols wichtigsten Transitrouten. Neben einer interessanten Erklärung zum Verkehrsaufkommen aus unterschiedlichen Ländern und Strecken sowie den aktuellen Baustellen, erregten die Ausführungen des Experten zur geplanten Sanierung der Luegbrücke die Gemüter. Die ASFINAG hofft, ab 2025 mit den Bauarbeiten beginnen zu können, sobald alle rechtlichen Fragen, die durch ständige Einsprüche in die Länge gezogen würden, geklärt seien. Eines sei aber jetzt schon gewiss: Ab nächstem Jahr wird es zu weiteren Einschränkungen im Reise- und vor allem Güterverkehr über den Brenner kommen. Ab 2025 wird die Luegbrücke aufgrund von notwendigen Sicherheitsmaßnahmen mit fast an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur mehr einspurig befahrbar sein – mit massiven Auswirkungen für den Güterverkehr. Derzeit würden die Experten der ASFINAG an Szenarien arbeiten, um das Stauchaos zu vermeiden und den Güterverkehr zu entlasten. Im schlimmsten Fall drohe aber ein Fahrverbot für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen an den intensivsten Reisetagen in den Süden, an denen die baufällige Brücke dann für Kraftfahrzeuge unter 7,5 Tonnen zweispurig befahrbar wäre, um einen Verkehrsinfarkt am Brenner zu verhindern.
Spannende Einblicke
Nach den Vorträgen zur Zukunft der betrieblichen Mobilität in Tirol wartete noch ein besonderes Highlight auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung. Flughafendirektor Pernetta führte die IV-Mitglieder persönlich durch die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche des Flughafens und ermöglichte spannende Einblicke in die Abläufe und Prozesse hinter den Kulissen. In besonderer Erinnerung wird den Teilnehmenden die Fahrt mit dem neuen Rosenbauer Panther der Flughafenfeuerwehr bleiben, einem der modernsten Löschfahrzeuge weltweit. Wir danken Direktor Marco Pernetta, ASFINAG-Experten Klaus Gspan und Flughafen-Pressesprecherin Nicole Kehle ganz herzlich für den spannenden und informativen Nachmittag sowie die perfekte Organisation der Veranstaltung.