Die Tiroler Industrie steht unter massivem Druck: Drei Jahre Rezession im produzierenden Sektor haben viele Betriebe an die Belastungsgrenze gebracht. Während 2024 bereits ein schwieriges Jahr war, könnten sich die Probleme 2025 weiter verschärfen. Ein wesentlicher Faktor ist der massive Anstieg der Produktionskosten, allen voran der Lohnstückkosten, die seit 2021 in Österreich um 30,2 % gestiegen sind. Gepaart mit erneut gestiegenen Energiepreisen untergräbt diese Entwicklung die preisliche Wettbewerbsfähigkeit Tiroler Betriebe. Gleichzeitig hat die schwache Wirtschaft in der EU die Nachfrage nach Tiroler Produkten deutlich reduziert. „Diese Fehlentwicklungen treffen nicht nur große Unternehmen, sondern wirken sich auf die gesamte Lieferkette und zahlreiche regionale Arbeitsplätze aus“, warnt IV-Tirol-Präsident Max Kloger.
Chancen für 2025 nutzen
Das kommende Jahr bietet trotz Unsicherheiten Chancen: Gestiegener Inlandskonsum und eine Erholung der internationalen Nachfrage könnten die konjunkturelle Entwicklung stabilisieren. Dafür braucht es jedoch ein umfangreiches Entlastungspaket. Die Tiroler Industrie fordert eine Senkung der Lohnnebenkosten, Investitionsanreize und eine Verlängerung der Strompreiskompensation bis 2030, um einige der zentralen Forderungen der IV zu nennen. „Wenn 2025 ein Jahr des Aufschwungs werden soll, muss die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie oberste Priorität der neuen Bundesregierung sein“, so Kloger.
Rahmenbedingungen für Wachstum schaffen
Neben Entlastungen bleibt die Schaffung effizienter Strukturen essenziell. Langwierige Genehmigungsverfahren und administrative Hürden verzögern Investitionen und verschärfen den Standortnachteil. Verbindliche Fristen und digitale Verfahren sind unerlässlich. Auch faire Handelsabkommen müssen Exportmöglichkeiten stärken, damit Tiroler Produkte neue Absatzmärkte finden. „Unsere Unternehmen sind bereit, auch 2025 als Innovationstreiber und Jobmotor für Tirol zu agieren. Was wir von der Politik fordern, ist Klarheit, Verlässlichkeit und Entlastung – damit wir gemeinsam ein starkes Fundament für Wachstum, Wohlstand und sichere Arbeitsplätze legen können“, erklärt Kloger abschließend.
8 IV-Forderungen, damit 2025 ein erfolgreiches Jahr für die heimische Industrie wird:
1. Steuer- und Abgabenlast senken
2. Entbürokratisierung und effiziente Verwaltung
3. Arbeitsmarkt und Fachkräfteausbildung stärken
4. Pensionssystem nachhaltig gestalten
5. Infrastruktur und Energieversorgung sichern
6. Standortattraktivität durch Investitionsanreize erhöhen
7. Außenwirtschaft stärken: Offene Märkte sichern
8. Wirtschaftsbildung fördern