Wie kann Tirol seinen industriellen Sektor stärken und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Zeiten großer globaler Herausforderungen verbessern? Diese Frage stand im Zentrum des dritten und letzten Industriegesprächs des Jahres 2023. Als Grundlage für die Diskussion des hochkarätigen Austauschs zwischen Landeshauptmann Anton Mattle, Wirtschaftslandesrat Mario Gerber und den Vertretern der Tiroler Industrie präsentierten IV-Tirol-Präsident Christoph Swarovski und IV-Tirol-Geschäftsführer Michael Mairhofer die wichtigsten Handlungsempfehlungen der neu erarbeiteten Industriestrategie „Industrieland Österreich – Reloaded“. Die Strategie wurde von Experten der IV in einem breiten Prozess gemeinsam mit über 900 IV-Mitgliedsunternehmen entwickelt und hat sich zum Ziel gesetzt, die heimische Industrie und Wirtschaft durch kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen in den Bereichen Staatseffizienz, Klima-, Infrastruktur- und Digitalisierungspolitik, Qualifizierung, Innovation und Kapitalmarkt zu stärken und nachhaltiges, investitionsgetriebenes Wachstum zu fördern.
Energiepreise im Fokus
Ein weiteres zentrales Thema des Industriegesprächs war die Gewährleistung wettbewerbsfähiger Energiepreise. Die Interessenvertreter der Industrie setzten sich noch einmal vehement für eine Ausweitung und Verlängerung der Strompreiskompensation als Antwort auf die Einführung des deutschen Industriestrompreises, der den Wettbewerbsdruck auf die energieintensive Industrie in Tirol und Österreich massiv erhöht, ein. Weiterhin wurde die Fortführung der Reduktion der Energieabgaben und Maßnahmen zum Abbau der Nachteile, die durch die Strompreiszonentrennung zu Deutschland entstehen, diskutiert. Landeshauptmann Mattle wurde um Unterstützung auf Bundesebene gebeten.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Zum Abschluss wurden wichtige Anliegen aus den Mitgliedsbetrieben besprochen. Dazu gehörten Themen wie der Mangel an Betriebsgrundstücken, die Herausforderungen bei der An- und Abreise zur Arbeit, hohe Wohnkosten, die zunehmende Bürokratie im Bereich Energie und Umwelt sowie die Notwendigkeit einer Konjunkturbelebung durch die Landesregierung.