Für die Industrie – für das Land

Die Industriellenvereinigung präsentiert ihre Forderungen an die zukünftige Tiroler Landesregierung.

Die Industrie – der Wirtschaftssektor mit dem größten Anteil an der Wertschöpfung der Tiroler Wirtschaft – wird von der Energiekrise besonders hart getroffen. Konnte sie die Corona-Krise noch halbwegs gut überstehen, sieht sie sich jetzt mit explodierenden Energiekosten konfrontiert. In dieser schwierigsten Zeit nach dem zweiten Weltkrieg fordert die IV von der zukünftigen Landesregierung kurzfristige Maßnahmen gegen die Krise, mahnt aber auch, die langfristigen Entwicklungen nicht zu vernachlässigen und schon jetzt die Weichen für die Industrie der Zukunft zu stellen.


Energiekrise mit allen Mitteln bekämpfen 

Die IV fordert die Unterstützung von Unternehmen, die Investitionen zum Ersatz von Gas durch andere Energieträger umsetzen wollen, durch beschleunigte Verfahren und die flexible Anwendung von gesetzlichen Auflagen. Die Industrie erwartet sich auch das Ausschöpfen aller Möglichkeiten, die Landesunternehmen, besonders die TIWAG, TIGAS und TINETZ, für die Versorgungssicherheit und Bereitstellung leistbarer Energie einzusetzen. Das Land müsse sich auf Bundesebene weiter für eine wirksame Strompreis-Kompensation einsetzen, damit die Energiekrise nicht zur Deindustrialisierung führt. Sollten Maßnahmen der Energielenkung zum Tragen kommen, wird erwartet, dass die einzelnen Sektoren nach ihrer Bedeutung für die Volkswirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung behandelt und nicht einzelne Branchen bevorzugt werden.

 

Klimawandel aktiv gestalten

„Der notwendige Umbau der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität gelingt nur gemeinsam mit der Wirtschaft. Die Lösungen liegen in neuen Technologien, in Forschung und Entwicklung und vor allem auch in der Nutzung der Energiequellen im eigenen Land“.

Die Industrie erwartet sich schnellere Verfahren beim Ausbau der heimischen Wasserkraft, die Verwirklichung einer Tiroler Wasserstoffstrategie, Unterstützung der Unternehmen bei der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen durch die Behörden, die Ausnutzung der EU-Programme und die Erstellung einer Tiroler Kreislaufwirtschaft-Strategie unter Einbindung der Industrie als Partner.

 

Bildung und Digitalisierung für die Zukunft des Landes 

So wie in anderen erfolgreichen Wirtschaftsregionen müssen auch in Tirol die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) einen besseren Stellenwert bekommen. Die IV Tirol hat dafür eine Tiroler MINT-Strategie initiiert und gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet. Die zur Umsetzung bereits eingerichtete Koordinationsstelle müsse langfristig finanziell abgesichert werden. In der Digitalisierung erwartet sich die IV den Umbau der Verwaltung hin zu einem modernen E-Government. Der digitalisierten Wirtschaft müsse auch eine zeitgemäße Verwaltung als Partner gegenüberstehen. Der Wettbewerb der Regionen um die besten Köpfe und innovativsten Unternehmen werde nicht zuletzt durch die Leistungsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung entschieden.


Verwandte Themen