IV-Tirol-Umfrage: Tirol sagt Ja zur Wasserkraft

Zwei Drittel der Bevölkerung sprechen sich klar für Pumpspeicher aus – Volksbefragung in Pfunds kein Stimmungsbild für das ganze Land.

Trotz lokaler Debatten rund um die Volksbefragung in Pfunds bleibt der Rückhalt für die Wasserkraft in Tirol groß. Laut aktueller IMAD-Umfrage im Auftrag der IV Tirol befürworten 70 % der Tirolerinnen und Tiroler den weiteren Ausbau – 68 % halten auch Speicherseen und Pumpspeicher für sinnvoll. Für die Tiroler Industrie geht es beim Ausbau der Wasserkraft insbesondere um Standortsicherheit durch mehr Unabhängigkeit und den damit verbundenen Erhalt von Arbeitsplätzen und Wohlstand der Tirolerinnen und Tiroler.

Erneuerbare ausbauen – Versorgung sichern

„Die Tiroler Bevölkerung steht hinter der Energiewende – und sie weiß, dass die Wasserkraft ihr Rückgrat ist“, fasst IV-Tirol-Präsident Max Kloger die Ergebnisse zusammen. „Wir müssen die Chance nutzen, saubere, heimische Energie zu erzeugen und damit unsere Industrie, unsere Haushalte und unseren Lebensstandard langfristig abzusichern.“ 79 % der Befragten wollen den Ausbau erneuerbarer Energien in Tirol – mit dem Ausbau der Wasserkraft als zentralem Projekt. 86 % sehen hohes Potenzial bei der Photovoltaik, 57 % unterstützen auch Windkraftprojekte.

Energiezukunft zum Wohle aller vorantreiben

Die Umfrage zeigt auch: Die Bevölkerung will mehr Tempo – für 75 % ist klar, dass Genehmigungsverfahren beschleunigt werden müssen. „Wer die Tiroler Industrie zukunftsfähig halten will, muss heute die richtigen Entscheidungen treffen – für Infrastruktur, für Versorgungssicherheit und für eine planbare Energiewende“, betont Kloger. „Wasserkraft, Photovoltaik, Speicherkapazitäten – das ist der Dreiklang, der den Industriestandort Tirol sichert. Windkraft kann dort ergänzen, wo sie technisch sinnvoll und wirtschaftlich machbar ist. Aber der Fokus muss auf dem liegen, was Tirol stark macht – und das ist die Wasserkraft.“

Gerade im Zusammenspiel dieser Energiequellen zeigt sich die zentrale Rolle von Pumpspeicherkraftwerken. „Je mehr Strom wir künftig aus Sonne und Wind erzeugen, desto wichtiger wird der – von mehr als zwei Drittel der Tirolerinnen und Tiroler befürwortete – Ausbau der Wasserkraft mit Pumpspeichertechnologie, um diesen auch speichern zu können“, betont Kloger.

Für das Pumpspeicherprojekt im Platzertal zeigt die Umfrage ein differenzierteres Bild als zuletzt in der öffentlichen Debatte: 48 % der Tirolerinnen und Tiroler stehen dem Vorhaben positiv gegenüber, 33 % lehnen es ab – ein klares Signal gegen überzogene Narrative von einem „überwältigenden Widerstand“.

Kloger: „Verantwortung heißt auch, Entscheidungen zu treffen“

IV-Tirol-Präsident Max Kloger zeigt Verständnis für die Debatten auf lokaler Ebene – pocht aber auf die Gesamtverantwortung für eine sichere Energiezukunft Tirols: „Ich verstehe, dass Projekte wie ein Speicherkraftwerk Diskussionen auslösen. Aber wer die Energieautonomie 2050 erreichen will, muss bereit sein, Verantwortung zu übernehmen – in der Politik, in der Verwaltung, aber auch in der Zivilgesellschaft.” 

Kloger richtet auch einen Appell an NGOs und politische Kräfte: „Wer Nein sagt, muss auch sagen, wie wir Energie künftig sicher und leistbar bereitstellen. Was wir nicht brauchen, ist ein reflexartiges Dagegen. Wir brauchen Lösungen, Mut und ein gemeinsames Ziel: ein klimafittes Tirol mit einem starken Industriestandort, in dem nachhaltig und zum Wohl aller regional hochwertige Exportschlager produziert werden.“

Unter diesem Link finden Sie die komplette IMAD-Umfrage.