Neujahrsbotschaft von Präsident Christoph Swarovski

Präsident Swarovski für verantwortungsvolle Klimapolitik und Leistungsprinzip

Corona hat 2021 neuerlich sichtbar gemacht, wie wichtig die Industrie als stabilisierender Faktor und attraktiver Arbeitgeber in Tirol ist. In seiner Neujahrsbotschaft 2022 stellt Dr. Christoph Swarovski, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol, dazu fest: „Es liegt daher im Interesse des Landes, unsere Vorschläge und Initiativen zur Stärkung der Industrie künftig vermehrt zu unterstützen.“ Die Vorausschau auf das neue Jahr fällt gemischt aus. Verfügbarkeitsengpässe bei zahlreichen Rohstoffen und Halbfabrikaten sowie teilweise sehr hohe Preissteigerungen insbesondere für Energie würden die Unternehmen auch im Jahr 2022 stark fordern und die Unternehmensergebnisse belasten. Bei den Umsätzen werde das Vorkrisenniveau erreicht werden. 

Kritischer Rückblick auf die Bundespolitik

Im Zuge der sogenannten „ökosozialen Steuerreform“ sei die Entlastung für die Unternehmen deutlich zu gering ausgefallen, während sich zusätzliche Belastungen wie etwa durch die Co²-Bepreisung klar abzeichnen. Zudem falle auf, dass es in Österreich offensichtlich nicht möglich sei, strukturelle Änderungen konkret zu diskutieren und durchzusetzen. Dabei wären viele Bereiche, wie das Sozialsystem, das Pensionssystem, der Bildungsbereich und die gesamte Verwaltung dringend zu reformieren.  

Die Schwerpunkte 2022 in Tirol

Die Ende 2021 fertiggestellte Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie wird von der Industrie insgesamt positiv gesehen. Es werde nun darum gehen, den Worten aber auch Taten folgen zu lassen. Konzepte zu erstellen alleine werde nicht genügen! Auch das im letzten Jahr gemeinsam von allen Beteiligten erarbeitete MINT-Konzept für Tirol müsse jetzt umgesetzt werden. Zur Klimapolitik stellt der Industriepräsident fest: „Auf Bundes- wie auch auf Landesebene müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass wir weiter bei uns im Land wirtschaften können. Gelingt das nicht, wird die Produktion in Länder mit wesentlich geringeren Standards abwandern - zum Schaden des Landes und des Klimaschutzes“. Beim so wichtigen Ausbau der Wasserkraft gebe es sehr viele Lippenbekenntnisse. In der Realität passiere dann fast das Gegenteil, wenn das Land Tirol etwa plane, große Abschnitte des Inns unter Schutz zu stellen und damit die Wasserkraftnutzung zu verunmöglichen. Auch sei der vom Land mehrfach zugesagte und vielfach diskutierte Standortcheck bis heute noch nicht realisiert.  

Für ideologiefreien Neustart

Was die Wirtschaft benötigt, sind positive Anreize, damit die zur Finanzierung des Staatshaushaltes erforderlichen Mittel nicht durch neue, unsere Wirtschaft belastende Steuern beschafft werden müssen. Neue und höhere Steuern würden nämlich eine Abwärtsspirale in Gang setzen, die dem Wirtschaftsstandort und unserem Land schadet! Präsident Swarovski fordert deshalb einen „ideologiefreien Neustart“. Es brauche mehr Wirtschaftsverständnis und -kompetenz in der Bevölkerung, die Stärkung der Erkenntnis, dass nur Anstrengung und Leistung zu Wohlstand führen und die Einsicht, dass nicht höhere Steuersätze, sondern nur der Erfolg unserer Unternehmen zu nachhaltig höheren Steuereinnahmen führen. 

Optimistisch in die Zukunft

Trotz vieler Unzulänglichkeiten blickt Präsident Swarovski aber dennoch optimistisch in die Zukunft: „Nach Überwindung der Omikron-Welle müssen wir lernen, mit dem Virus zu leben. Gleichzeitig müssen wir darauf achten, dass die Gesellschaft nicht bei entscheidenden Themen zu weit auseinanderdriftet und sich spalten lässt. Auch wenn die Aussichten auf das neue Jahr recht gemischt sind, bleibe ich optimistisch. Der Industrie ist es immer gelungen, mit schwierigen Situationen fertig zu werden.“ Als IV- Präsident werde Swarovski die zentrale Aufgabe der IV immer wieder in Erinnerung rufen, nämlich dafür zu sorgen, dass es auch in Zukunft möglich ist, von Tirol aus in der Welt mit unseren Produkten erfolgreich zu sein.