Welche Chancen bieten künstliche Intelligenz und datengetriebene Anwendungen für Unternehmen? Wie gelingt digitale Transformation in der Praxis – und welche Rolle spielt dabei die öffentliche Verwaltung? Diese Fragen standen im Zentrum der Veranstaltung show me impact, die am 7. April auf Einladung von PwC Österreich und Microsoft in Innsbruck stattfand. Das Event vereinte Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, IT, Industrie und öffentlicher Verwaltung. Im Fokus: die Umsetzung konkreter Technologien – von Microsoft Copilot über Fabric bis zur Power Platform – sowie Best Practices für eine digitale Unternehmenskultur.
IV Tirol betont wirtschaftspolitische Verantwortung
Für die Industriellenvereinigung Tirol war Geschäftsführer Michael Mairhofer als Diskutant auf dem Panel vertreten. In seinem Beitrag machte er deutlich, dass Digitalisierung nicht nur ein technisches Thema ist, sondern in hohem Maße eine Frage von wirtschaftspolitischer Gestaltung. „Wir müssen die digitale Transformation als Standortfrage begreifen. Denn ohne eine moderne Verwaltung, leistungsfähige Infrastruktur und Rechtssicherheit bei KI und Datenanwendungen droht die Innovationskraft in den Betrieben zu verpuffen“, so Mairhofer.
KI als Strukturwandel – nicht als Werkzeug
Ein besonderer Fokus der Diskussion lag auf dem Potenzial von künstlicher Intelligenz. Aus Sicht der IV Tirol braucht es dazu vor allem drei Dinge: anwendungsorientierte Forschung, skalierbare Werkzeuge für kleine und mittlere Unternehmen – und klare Leitplanken, die Innovation ermöglichen, ohne neue Bürokratie zu schaffen. KI verändere nicht nur Prozesse, sondern ganze Geschäftsmodelle – und damit auch die Struktur industrieller Wertschöpfung. Das zeigt sich etwa in der Produktion, wo KI-basierte Systeme vorausschauende Wartung und automatisierte Qualitätskontrollen ermöglichen, ebenso wie in der Logistik durch intelligent geplante Lieferketten und resilientere Lagerhaltung. Auch in der Produktentwicklung – etwa bei simulationsgestütztem Design – und im Kundenkontakt durch KI-gestützte CRM-Systeme eröffnet die Technologie völlig neue Möglichkeiten. „Wer heute Digitalisierung plant, muss immer auch den Standort mitdenken. KI ist nicht nur ein Werkzeug, sondern ein Multiplikator für Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität – gerade für ein Industrieland wie Tirol“, betonte Mairhofer mit Blick auf die industriepolitische Dimension.