IV-Präs. Knill: Wettbewerbsfähigkeit stärken – Flexibilität für neue Arbeitswelt – Arbeitszeitverkürzung gefährdet Arbeitsplätze
„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt angespannt und herausfordernd. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der aktuellen COVID-19-bedingten Ausnahmesituation bestmögliche Rahmenbedingungen vorfinden. Der Fokus auf mehr Bildung, mehr Flexibilität und mehr Dynamik ist daher der richtige Ansatz, mit dem wir diese Krise bewältigen können“, betonte Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), am heutigen Mittwoch zum präsentierten WKO-Maßnahmenpaket.
Fokus auf Aus- und Weiterbildung, trotz COVID-19 setzt Industrie auf Lehrlingsausbildung
In diesem Sinne müsse die betriebsnahe Aus- und Weiterbildung weit oben auf der arbeitsmarktpolitischen Agenda stehen. „Denn trotz hoher Arbeitslosigkeit und der Tatsache, dass immer noch viele Menschen in Kurzarbeit sind, bleibt der Fachkräftemangel gerade für die Industrie eine zentrale Herausforderung“, so Knill. Die Industrie sei sich daher ihrer Verantwortung etwa bei der Lehrlingsausbildung bewusst. „Die Bereitschaft ist ungebrochen, junge Menschen auszubilden und ihnen ausgezeichnete berufliche Perspektiven zu bieten“, betonte der IV-Präsident.
Insgesamt müsse es zudem gelingen, die Menschen für ein sich änderndes Arbeitsumfeld fit zu machen. „Bildung ist dafür der entscheidende Schlüssel“, betonte Knill, der in diesem Zusammenhang auf die Chancen der Digitalisierung verwies, die genutzt werden müssten. Sinnvoll sei zudem der Vorschlag der Wirtschaftskammer, die Mobilität von Arbeitskräften zu erhöhen, da das Ost-West-Gefälle auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor gegeben sei. Der Ausbau der überregionalen Vermittlung durch das AMS könne hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Passgenaue Lösungen auf betrieblicher Ebene für neue Arbeitswelt
„Weiterhin Flexibilität und passgenaue Lösungen auf betrieblicher Ebene braucht es, wenn es darum geht, die Zukunft der Arbeit modern zu regeln“, so Knill. In der Praxis habe sich etwa die verstärkte Möglichkeit, „working from home“ zu nutzen als eine für Beschäftigte wie Unternehmen gute und praktikable Lösung bewährt. „Die Industrie plädiert für Lösungen, die das Zusammenspiel auf betrieblicher Ebene weiter stärken sowie Rechtsklarheit für Unternehmen sicherstellen, aber spricht sich klar gegen neue Hürden im Arbeitsalltag aus“, so Knill.
„Jetzt muss es darum gehen, die Unternehmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu stärken. Denn das ist die Basis, um nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen. In die völlig falsche Richtung wirken würden gefährliche Experimente wie die immer wieder ventilierte Arbeitszeitverkürzung. Diese wäre vielmehr eine Kampfansage an Arbeitsplätze und würde sämtliche Anstrengungen, Beschäftigung wiederaufzubauen, konterkarieren“, erklärte der IV-Präsident abschließend.