„Die Zahl, der beim AMS arbeitslos gemeldeten bzw. sich in Schulung befindenden Personen ist rückläufig und die Arbeitslosenquote ist die niedrigste seit 2008, die Zahl der offenen Stellen hingegen hat sich auf einem Rekordniveau verfestigt und zeigt, dass sich der Arbeits- und Fachkräftemangel weiterhin zuspitzt. Österreichs Betriebe stehen vor der zentralen Herausforderung der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, hält der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heute vom AMS veröffentlichten Zahlen zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt fest.
Vor dem Hintergrund des sich immer weiter zuspitzenden Personalmangels plädiert die Industrie dafür, Leistungsanreize zu stärken, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen und Vollzeit attraktiver zu gestalten. „Eine Verkürzung der Arbeitszeit, wie seitens der Gewerkschaft vorgeschlagen, kann nicht der richtige Weg sein. Vielmehr muss es darum gehen das Arbeitsvolumen insgesamt und die Produktivität zu erhöhen, um unseren Wohlstand und unser Sozialsystem auch weiterhin in gewohnter Form aufrecht zu erhalten“, so Neumayer. Eine Arbeitszeitverkürzung bei gleichem Lohn verteuert den Faktor Arbeit massiv. Die Arbeitszeit beispielsweise von 38,5 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn zu verringern, würde die Personalkosten um 10 Prozent erhöhen. Auch in Bezug auf den internationalen Wettbewerb würde eine Arbeitszeitverkürzung den österreichischen Wirtschafts- und Arbeitsstandort schwächen.
Was es braucht, ist eine umfassende Fachkräftestrategie für Österreich. Es gilt alle nationalen, noch unausgeschöpften Potenziale für den Arbeitsmarkt zu gewinnen, aber es wird auch qualifizierten Zuzug brauchen, um die Nachfrage an Arbeits- und Fachkräften langfristig decken zu können. „Nur mit ausreichend Arbeits- und Fachkräften kann es einen nachhaltig stabilen Arbeits- sowie Wirtschafts- und Wohlstandsstandort Österreich geben“, so Neumayer abschließend.