Bildung und Gesellschaft

Industrie: Im neuen Schuljahr weiter Bildungsreformen angehen

Förderung des vernetzten Denkens und lebensnaher Unterricht – Elementarbildung und Grundbildung essenziell – Pädagoginnen- und Pädagogenbildung muss attraktiver werden

„Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler wünschen sich mehr ‚Life Skills‘ in der Schule. Mit dem neuen Lehrplan, nach dem ab heute in allen Pflichtschulen unterrichtet wird, sind wichtige Weichen dafür gestellt“, zeigt sich Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) erfreut über die neuen Lehrpläne für Volksschulen, Mittelschulen und AHS-Unterstufe. „Besonders begrüßen wir die Neugestaltung von ‚Technik und Design‘ und ‚Geografie und Wirtschaftsbildung‘ sowie die Einführung der zwölf übergreifenden Themen, die wesentliche gesellschaftliche Themen abbilden und in die unterschiedlichen Unterrichtsgegenstände einfließen sollen.“ Dazu zählen etwa Bildungs-, Berufs- und Lebensorientierung, Entrepreneurship Education und Informatische Bildung. „Das fördert vernetztes Denken und macht den Unterricht lebensnaher“, ist Neumayer überzeugt.  

In diesem Schuljahr einen Schwerpunkt auf das Thema Lesen zu setzen, ist ein wichtiger Schritt hin zur besseren Vermittlung von Grundkompetenzen in den ersten Schuljahren. In diesem Zusammenhang weist die Industriellenvereinigung wiederholt auf die Bedeutung einer hochwertigen Grundbildung hin: Bildungspflicht und Mittlere Reife sind zwei wesentliche Elemente, die die Qualität der Grundbildung steigern sollen und noch der Umsetzung bedürfen. Ebenso wichtig seien Reformen in der Elementarbildung, wo der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungskarriere gelegt wird. „Die Finanzierung und Sicherung guter Rahmenbedingungen in der ersten Bildungseinrichtung muss durch Bund und Länder langfristig sichergestellt werden. Die aktuellen Finanzausgleichsverhandlungen sollen genutzt werden, um einen nachhaltigen finanziellen Rahmen zu schaffen“, betont IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. 

„Die Pädagoginnen und Pädagogen sind der Schlüsselfaktor für gelungene Bildung. Der Lehrer- und Lehrerinnenmangel ist derzeit eine der größten Baustellen im Bildungssystem“, so Neumayer. Die IV appelliert, attraktive Rahmenbedingungen für den Beruf zu schaffen. Eine dieser Maßnahmen sei auch die Reformierung und Attraktivierung der Pädagoginnen- und Pädagogenbildung. „Anpassungen der Lehramtsstudien sind dringend notwendig, dazu gehört eine einheitliche Studienstruktur aus 3 (Bachelor) und 2 (Master) Jahren. Neben dieser konsistenten und attraktiven Studienstruktur ist bei der Reform vor allem auf die gute Verschränkung von Theorie und Praxis und die Berufseinstiegsphase zu achten. Diese Reform muss dringend noch in der aktuellen Legislaturperiode umgesetzt werden“, so Neumayer abschließend.