Die Industriellenvereinigung (IV) appelliert vor dem Hintergrund der laufenden Finanzausgleichsverhandlungen an Bund, Länder und Gemeinden, im Bereich Kinderbetreuung- und Bildung nicht nur ein Zeichen zu setzen, sondern ausreichend und nachhaltig in den Ausbau und die Qualität der Kinderbildung in Österreich zu investieren.
Dass Österreich in der Kinderbetreuung nach wie vor weit zurückliegt und die Barcelona-Ziele nicht erfüllt, hat schwere volkswirtschaftliche Folgen, wenn man bedenkt, dass die Bildungsrendite umso höher ist, je früher in Bildung investiert wird. Dazu kommt das Arbeitsmarktpotenzial junger Eltern, insbesondere junger Frauen, die vielfach gerne (mehr) arbeiten würden, aber auf Grund von fehlenden Betreuungsangeboten oftmals diese Möglichkeit nicht haben. Vor dem Hintergrund des aktuellen Arbeitskräftemangels eine verheerende Situation. In diesem Zusammenhang ist bundesweit einheitliche Qualität essenziell, weswegen es eine wirksame Reform braucht, um die Qualität der Elementarbildung in ganz Österreich zu heben.
Dazu zählen bundesweit einheitliche Qualitätskriterien für Gruppengrößen und Betreuungsschlüssel, die sich an wissenschaftlich fundierten Standards orientieren, sowie die Vermittlung von MINT- und Sprachkompetenzen und damit einhergehend entsprechende Fort- und Weiterbildungen für ElementarpädagogInnen. Um ein flächendeckendes Betreuungsangebot möglich zu machen, braucht es neben genügend Ausbildungsplätzen außerdem flankierende Maßnahmen, um die ElementarpädagogInnen besser im Beruf zu halten.
Neben den dafür notwendigen finanziellen Mitteln und einer zeitgerechten Bedarfserhebung, braucht es ein starkes Bekenntnis aller Länder und Gemeinden, die notwendigen Reformziele in ihrem Wirkungsbereich anzugehen. Kinderbetreuung und -bildung sind wichtige Standortfaktoren, die als solche anerkannt und entsprechend priorisiert werden müssen.