Klima, Infrastruktur, Transport, Ressourcen, Energie

Industrie: Raumordnung für Energie- und Mobilitätswende fit machen

IV-GS Stv. Koren: Abstimmung zwischen Bund und Ländern verbessern – Klimaziele erfordern Infrastrukturausbau

Angesichts der heutigen Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) betont die Industriellenvereinigung (IV) die Notwendigkeit einer „vorausschauenden und effektiven Raumordnung, denn sie legt den Grundstein für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Standortpolitik. Dafür gilt es jetzt die Weichen zu stellen – vor allem mit Blick auf die massiven Herausforderungen, wie etwa den Klimaschutz, vor denen wir stehen. Denn die Energie- und Mobilitätswende kann nur dann gelingen, wenn sie vom Ausbau einer starken, leistungsfähigen Energie- und Verkehrsinfrastruktur ermöglicht wird. Raumordnung und Flächenwidmung sind hier entscheidende Hebel, damit wir dieses gemeinsame Ziel erreichen können“, betont Peter Koren, stellvertretender Generalsekretär der Industriellenvereinigung, im Vorfeld der heutigen Sitzung.

Allein das ambitionierte Ziel, bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, macht einen massiven Ausbau erforderlich. Um bis dahin den gesamten Energieverbrauch aus erneuerbaren Quellen decken zu können, brauche es beispielsweise bis zu 100 zusätzliche Wasserkraftwerke der Größe Freudenau oder bis zu 6.000 weitere Windturbinen sowie den Ausbau der gesamten Netzinfrastruktur. „In diesem Kontext besonders hervorzuheben ist die zuletzt beschlossene Novelle des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes sowie das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz. So scheitern Energiewendeprojekte wie Pumpspeicher, der Bahnausbau oder Trassenaufhiebe für Stromleitungen in Zukunft nicht mehr am Landschaftsbild – im Rahmen der Energiewende ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so Koren. Darüber hinaus wird auch das Vorhaben zur Erarbeitung regionalisierter, quantitativer Zielwerte sowie die evidenzbasierte Plausibilisierung des übergreifenden Zielwertes zur Flächeninanspruchnahme von 2,5 ha/Tag bis 2030 mittels vermehrter Datenerhebung, seitens der Industrie unterstützt.

„Leider lässt die Bodenstrategie trotz Berücksichtigung und richtiger Schwerpunktsetzung in Richtung Klima- und Umweltschutz bzw. Mobilitätswende, konkrete Maßnahmen – speziell im Hinblick auf die Industrie – vermissen“, so Koren und meint weiter: „auch Vereinbarungen zwischen Bund und Ländern mit wechselseitigen Informations-, Koordinations- und Kooperationsverpflichtungen bei raumwirksamen Planungen und Maßnahmen – insbesondere bei übergeordnet notwendigen Infrastrukturprojekten, vermissen wir im aktuellen Vorhaben“.

Österreich benötigt ausreichend Flächen für Energie, Verkehr, Logistik sowie den Ausbau der gesamten Netzinfrastruktur. Die Dimension und der Umfang, der zur Erreichung der österreichischen Klimaneutralität noch umzusetzenden Projekte, im Hinblick auf Windturbinen, PV-Anlagen und Wasserkraftwerke unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit umsichtiger und koordinierter Raumplanung.