„Gerade angesichts der derzeit hohen Inflation und dem Nullzinsumfeld ist der Vorschlag von Finanzminister Brunner, bei der KESt die Behaltefrist – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – wieder einzuführen, ein richtiges und wichtiges Signal für die Sparerinnen und Sparer sowie den Kapitalmarkt insgesamt“, betonte Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), am heutigen Samstag anlässlich der aktuellen Diskussion. Anreize für den langfristigen Vermögensaufbau und die Veranlagung in Wertpapieren seien „ein Gebot der Stunde“, wenn es darum geht, die eigene Altersvorsorge auf solide und nachhaltige Beine zu stellen. „Davon können alle Bürgerinnen und Bürger nachhaltig profitieren“, so Neumayer weiter.
Aus ideologischen Gründen den Zugang zum Kapitalmarkt zu erschweren, widerspreche hingegen den Interessen der Menschen und des Wirtschaftsstandortes. „Es geht darum, Menschen zu unterstützen, die bereit sind, langfristig, gerade auch in ihre Altersvorsorge, zu investieren. Genau das ermöglicht die Behaltefrist, die jene unterstützt, die dies aus bereits versteuertem Arbeitseinkommen tun“, so Neumayer, der daran erinnerte, dass Österreich zu einer Minderheit von Staaten gehöre, die für einen längerfristigen Vermögensaufbau keinerlei Anreize vorsehen. Zudem plädiert die Industrie dafür, auch langfristig gehaltene Unternehmensbeteiligungen zu stärken. In der Mitarbeiterbeteiligung „liegt ein weiterer Schlüssel, der das Mindset der Menschen ändern kann und hervorragend funktioniert“, wie die Praxis zeige.
Die Stärkung des Kapitalmarktes sei kein Selbstzweck, sondern wichtiges Instrument für den individuellen Aufbau von Vermögen eines jeden Einzelnen. Zudem sei ein leistungsfähiger Kapitalmarkt auch essenziell für eine erfolgreiche Klimatransformation. „Der Weg in die grüne Zukunft ist mit hohen Kosten verbunden. Auch hier könnte ein starker Kapitalmarkt einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft ermöglichen“, so Neumayer abschließend.