„Wenn auch Corona aus epidemiologischer Perspektive noch nicht vollständig überwunden ist, so profitiert Österreich doch massiv von der derzeitigen positiven Wirtschaftsentwicklung. Jetzt muss es darum gehen, diesen Schwung möglichst lange zu erhalten und noch zu verstärken. Eine rasche, spürbare Entlastung von Menschen und Unternehmen wäre dafür ein Gebot der Stunde“, hält Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), hinsichtlich der aktuellen Debatte um eine Senkung der Körperschaftsteuer (KöSt) fest. Mit 25 Prozent liege der KöSt-Satz in Österreich international auf hohem Niveau. Die Richtung müsse daher „klar nach unten zeigen – und das rasch“. Alles andere schade der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit und dem Erfolg heimischer Unternehmen. „Gerade diese Wettbewerbsfähigkeit ist aber lebensnotwendig, wenn es um die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in Österreich geht. Es ist bedauerlich, dass jene, die sich immer wieder vehement gegen jede Entlastung der heimischen Betriebe aussprechen, diese einfachen Zusammenhänge nicht sehen – oder sie nicht sehen wollen“. Es sei offensichtlich, dass der gesamte Wirtschaftsstandort Österreich von einer breiten Entlastung profitieren würde – die ja schließlich auch im Regierungsprogramm verankert sei. „Wichtig ist aber, dass sie nicht einseitig ausfällt, sondern neben der Lohn- und Einkommensteuer auch die Unternehmen berücksichtigt“, stellt Knill klar.
Ebenfalls in die Überlegungen einfließen sollten die Erfahrungen aus der Corona-Krise. „Wer sich gegen eine steuerliche Entlastung der Unternehmen ausspricht, der verhindert nicht nur die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, sondern gefährdet auch bestehende. Immerhin hat sich deutlich gezeigt, dass Betriebe mit einer guten Eigenkapitalausstattung besser durch die Krise gekommen sind“, so Knill, der abschließend betont: „Eine Krise liegt fast hinter uns, aber niemand weiß, wann die nächste kommt. Was wir aber sicher wissen, ist, dass Eigenkapitalstärkung die beste Krisenversicherung ist. Auch das muss in die Überlegungen für eine Steuerreform einfließen, wenn wir den Standort Österreich zukunftsfit und krisenfest aufstellen wollen.“