Nur nach noch mehr Vermögenssteuern zu rufen, sichert noch nicht den Sozialstaat. Ganz im Gegenteil: Die Forderung nach neuen Abgaben und Steuern – bei einer der bereits höchsten Steuer- und Abgabenquoten von 43,2 Prozent – schadet dem Standort und schafft noch mehr Unsicherheit bei Menschen wie Unternehmen. Angesichts der aktuellen Lage und des Umstandes, dass Österreich bereits ein Höchststeuerland ist, in dem die obersten 10 Prozent mehr als 60 Prozent der Steuereinnahmen zahlen, ist der Ruf nach neuen Steuern und weiteren Belastungen nicht nachvollziehbar, betont die Industriellenvereinigung (IV). Menschen sehnen sich nach Sicherheit und Stabilität, schon die Diskussion über neue Steuern schafft breite Verunsicherung – in den Unternehmen, wie auch bei privaten Haushalten. Vermögen liegt vor allem gebunden in Unternehmen und würde diese zerstören bzw. zu Übernahmekandidaten machen.
Vermögenssteuer zerstört österreichische Unternehmenstruktur
Dazu kommt, dass eine Vermögenssteuer in erster Linie eine Schnüffelsteuer ist und in keinem Verhältnis zu dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand und dem Bedarf einer völligen Transparenz aller Bürgerinnen und Bürger in Österreich steht. Denn um überhaupt festzustellen, ob ein Haushalt steuerpflichtig ist, müssen alle Bürgerinnen und Bürger dem Staat offenlegen, was sie besitzen. Dieses komplexe, bürokratische Ermittlungsverfahren macht die Österreicherinnen und Österreicher zum gläsernen Bürger. Was es braucht, sind klare Maßnahmen, die die Menschen und Unternehmen in unserem Land deutlich entlasten. Durch eine massive Senkung der Lohnnebenkosten würde es beispielsweise gelingen, dass den Österreicherinnen und Österreichern mehr Netto vom Brutto bleibt.