Beim regelmäßigen Austausch zwischen Mitgliedern der Landesregierung und den führenden Funktionären der Tiroler Industrie diskutierten Landeshauptmann Anton Mattle, Wirtschaftslandesrat Mario Gerber, IV-Tirol-Präsident Max Kloger, der Obmann der Sparte Industrie der WK Tirol und IV-Tirol-Vizepräsident Karlheinz Wex, IV-Tirol-Geschäftsführer Michael Mairhofer und Oswald Wolkenstein, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der WK Tirol, über die zentralen Hebel für einen starken Industriestandort Tirol. Gemeinsam wurden aktuelle Herausforderungen adressiert und konkrete Maßnahmen zur Zukunftssicherung der Tiroler Industrie besprochen.
Energie als entscheidender Standortfaktor
Im Mittelpunkt des hochkarätigen Austausches stand die Frage, wie die energieintensive Tiroler Industrie auch künftig erfolgreich im Land produzieren kann. Die aktuelle IMAD-Umfrage der IV Tirol zur Energiezukunft zeigt: 79 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler sprechen sich klar für den Ausbau erneuerbarer Energie aus, 70 Prozent befürworten explizit die Wasserkraft. Ebenso sprechen sich drei Viertel für eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren aus – ein klarer Auftrag an die Politik, die notwendigen Projekte rasch umzusetzen. „Diese Rückendeckung ist ein starkes Signal für Politik und Wirtschaft“, betonte Kloger. „Wer die Energiewende ernst nimmt, muss jetzt die Infrastruktur ausbauen – nicht irgendwann.“ Das zweite Alpen Energieforum unterstrich diese Forderung und zeigte, dass eine planbare und leistbare Energieversorgung das Rückgrat der regionalen Wertschöpfung und der entscheidende Faktor für die erfolgreiche Zukunft der Tiroler Industrie ist.
Verfahren mit Tempo
Ein weiteres zentrales Thema des Industriegesprächs war die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Mit dem Tirol Konvent hat das Land Tirol in enger Zusammenarbeit mit der IV Tirol und der Wirtschaftskammer Tirol ein ambitioniertes Projekt aufgesetzt: eine digitale Verfahrensplattform, die Betrieben schnellere, transparentere und planbare Verfahren ermöglichen soll. Die IV Tirol hat diese Kernforderungen seit Langem auf die Agenda gesetzt – nun werden sie endlich in konkrete Umsetzungsschritte übersetzt: Erste Pilotbetriebe sind eingebunden, die technische Programmierung startet noch heuer, und ab 2026 soll der Pilotbetrieb laufen. „Wir sind stolz, dass viele unserer zentralen Forderungen nun in konkrete Umsetzungsschritte übersetzt werden. Tirol beweist hier, dass Wirtschaftsförderung nicht nur durch Subventionen, sondern vor allem durch Entlastung und Verfahrenssicherheit passiert“, so Kloger.
Innovation als Chance
Auch die Innovationskraft des Landes und seiner Unternehmen stand im Fokus. Das geplante „Haus der Zukunft Tirol“ soll als Schaufenster für moderne Technologien dienen, zentrale Anlaufstelle für Pilotprojekte, Weiterbildung und Kooperation sein. Für die Tiroler Industrie ist es nicht nur eine Investition in Forschung und Entwicklung, sondern auch ein Hebel, um junge Menschen für technische Berufe zu begeistern und den Fachkräftebedarf langfristig abzusichern. Das Land Tirol hat im Gespräch signalisiert, die Umsetzung des Projekts gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Tirol voranzutreiben.
Zukunftsorientiert Standortpolitik
Abschließend wurde deutlich: Standortpolitik bedeutet mehr, als nur wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen. Eine starke Industrie braucht verlässliche Rahmenbedingungen, die Innovationskraft fördern und Investitionen ermöglichen. Alle Beteiligten waren sich einig, welchen zentralen Stellenwert die Industrie für Tirol hat – und dass sie nur mit einer klugen, zukunftsorientierten Standortpolitik langfristig gestärkt und abgesichert werden kann.