Veranstaltungen

Der Brenner Basistunnel – das Kernstück der Eisenbahnachse Skandinavien-Mittelmeer

Bei der Besichtigung der Brenner Basistunnel-Baustelle konnten sich die Unternehmer und Unternehmerinnen aus den Mitgliedsbetrieben der Landesgruppen Salzburg, Vorarlberg und Tirol einen Eindruck von den Dimensionen dieses Projekts, das den Transitverkehr durch Tirol in Zukunft immens verringern soll, machen.

Im Rahmen einer Veranstaltung der Westachsen–Landesgruppen besichtigten die TeilnehmerInnen die Fortschritte am Baulos „H53 Pfons-Brenner" sowohl im Tunnel wie auch am Bau- und Ablageplatz „Padastertal“ über der Erde. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Geschäftsführer der IV Tirol, Michael Mairhofer, stellten die Mitarbeiter des BBT die Bauarbeiten und das Ausmaß des Baus im Tunnelcenter in Steinach am Brenner vor. Ausgestattet mit Sicherheitskleidung ging es 400 m tief in den Berg, wo die Gruppe sowohl die Hauptröhren, die Querschläge als auch den Erkundungsstollen besichtigen konnte. Nach den hohen Temperaturen (bis zu 27° Celsius) mit starker Luftfeuchtigkeit unter Tage, waren die Teilnehmer froh, beim letzten Halt auf der Aushubdeponie im Padastertal wieder Frischluft atmen zu können.

Das Baulos „H53 Pfons-Brenner" wurde im April 2023 beauftragt. Den Zuschlag erhielt eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Porr Bau GmbH, Marti GmbH Österreich und der Marti Tunnel AG Schweiz. Die Auftragssumme beträgt 959 Mio. Euro und die Bauzeit ist mit ca. 6 Jahren anberaumt. Das Baulos umfasst 25 km Vortriebsarbeiten in den Hauptstollen, 1,3 km in den Erkundungsstollen sowie 2,6 km in den Querschlägen.

Von der Idee zum fertigen Tunnel

Erste Ideen für einen Eisenbahntunnel unter dem Brenner gab es bereits im Jahr 1847. Die erste Planung für den heutigen Bau startete jedoch mit der Ausarbeitung von drei Machbarkeitsstudien in den Jahren 1971 – 1989. Im Jahr 2004 schließlich unterzeichneten Österreich und Italien den Staatsvertrag zum Bau des Brenner Basistunnels und im Jahr 2008 begannen die Bauarbeiten am Erkundungsstollen. Die Bauarbeiten und die eisenbahntechnische Ausrüstung des BBT sollen bis 2031 abgeschlossen sein. Es folgt ein Jahr Probebetrieb, sodass der Tunnel 2032 in Betrieb gehen wird.

Das Ausmaß der Bauarbeiten

Der BBT wird mit einer Länge von 64 km die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt für den Güter- und Personenverkehr werden. Damit wird die Zeit für eine Zugfahrt von Innsbruck nach Franzensfeste von 80 auf 25 Minuten reduziert. Die beiden eingleisig bestückten 8,1 m breiten Tunnelröhren liegen an der Scheitelhöhe auf 790 m Meereshöhe und damit 580 m unter der Erde. Die maximale Gebirgsüberlagerung liegt bei 1.720 m. Neben den beiden Haupttunnelröhren gibt es den Erkundungsstollen, Verbindungsröhren, Querschläge und Nothaltestellen sowie vier seitliche Zufahrtstunnel – somit entsteht eine Gesamtlänge des Tunnelsystems von ca. 230 km.