Das Hauptziel der Veranstaltungsreihe ist, die oft gestellte Frage: „Wie gehen andere Unternehmen das Thema KI an?“, zu entmystifizieren und spannende Diskussionen anzuregen. Ein Highlight der Veranstaltung war der Use Case des Liebherr Werks Telfs, bei dem Alfred Weithaler, Geschäftsführer des Standorts, die Integration von KI-Technologien in ihre Roadmap erläuterte, um die Effizienz ihrer Baumaschinen weiter zu steigern. Im Fokus steht hierbei die Entwicklung „selbstlernender Maschinen mittels KI" und deren Vernetzung. Florian Falbesoner, Gruppenleiter Technologie & Vorentwicklung, vertiefte diese Thematik. Er erläuterte am Beispiel Mining-Bagger und Muldenkipper, wie fahrerlose, intelligente Maschinen den Betrieb in Minen revolutionieren. Die Vernetzung dieser Maschinen ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen den Geräten, sodass sie in Echtzeit Daten über Arbeitsabläufe austauschen und ihre Routen und Prozesse eigenständig anpassen können. Dies erhöht nicht nur die Produktivität, sondern reduziert auch Fehlzeiten und Sicherheitsrisiken.
Optimierung von Produktionsabläufen
Stefan Hamerle, Head of Image Processing von der D. Swarovski AG, präsentierte gemeinsam mit Marco Boschetti und Massimo Regoli von covision labs aus Brixen einen spannenden Use Case, bei dem Swarovski KI einsetzt, um mit Hilfe von KI-basierter Bilderkennung die Sortierung von Kristallen zu verbessern. Das Besondere an dieser Technologie: Die KI wurde ausschließlich mit Bildern fehlerfreier Kristalle trainiert. Durch diesen Ansatz kann die KI Anomalien oder Abweichungen in den Kristallen identifizieren, selbst wenn sie extrem klein oder schwer erkennbar sind. Die erste Machbarkeitsuntersuchung verlief erfolgreich. Hamerle gab einen Ausblick auf die nächsten Schritte, die eine Skalierung und Weiterentwicklung dieser Technologie beinhalten.
Firmeneigene KI-Community
Als drittes Praxisbeispiel stellte INNIO Jenbacher ihre internen KI-Initiativen vor. Martin Knapp, Felix Dietrich und Claudia Barnes präsentierten den „AI Assistant" von INNIO, der zur Optimierung der internen Prozesse eingesetzt wird. Um KI-Tools bei INNIO zu etablieren, wurde eine firmeneigene KI-Community gegründet und diverse Trainingskonzepte ausgearbeitet. Ein weiteres zentrales Thema war die Integration von KI-Features in bestehende IT-Applikationen, um Prozesse zu verbessern und Innovationen zu fördern.
Use Cases aus anderen Branchen
Neben den Anwendungsfällen aus den Industriebetrieben stellte die CEMIT GmbH ihr Angebot AI-Workshop vor, bei dem Einsatzfelder identifiziert werden und der Prozess für eine strukturierte Herangehensweise und Umsetzung aufgesetzt wird. Den rechtlichen Rahmen für KI-Projekte beleuchtete Dr. Georg Huber von GPK Pegger Kofler & Partner Rechtsanwälte GmbH. In seinem Vortrag ging Huber auf die Bedeutung des AI-Acts und dessen Auswirkungen auf das Urheberrecht ein und stieß auf großes Interesse bei den Teilnehmern.
Auch das 2. KI-Forum Tirol war ein großer Erfolg und hat erneut gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen den Betrieben und die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen in diesem doch so jungen und rasch voranschreitenden Thema Künstliche Intelligenz ist. Auf die positive Resonanz der Teilnehmer hin wird die IV Tirol das Format KI-Forum Tirol fortsetzen und freut sich bereits auf den nächsten spannenden Termin.