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IV-Tirol-Unternehmerrunde mit Staatssekretär Florian Tursky

Am 02. Mai empfing die IV Tirol Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, zu einem Gedankenaustausch zum Thema Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation. 

„Wie Europa die digitale Transformation meistert, ist der entscheidende Faktor dafür, wie wettbewerbsfähig und erfolgreich unser Wirtschaftsraum in Zukunft sein wird. Wer sich nicht an der Digitalisierung beteiligt, wird abgehängt werden”, fasst Staatssekretär Tursky die Ausgangslage zusammen. Obwohl die digitale Transformation bereits seit 20 Jahren im Gange sei, stehe die größte wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzung aufgrund des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI) noch bevor. Dafür seien jetzt die richtigen Regeln aufzustellen, die der Entwicklung von KI einen sinnvollen rechtlichen Rahmen geben, ohne jedoch die Innovationskraft dieser neuen Technologie im Keim zu ersticken. 

Europäische Daten für europäische Zwecke

„Wirtschaften wird sich in Zukunft vor allem um das Sammeln, Auswerten und Aufbearbeiten von Daten drehen, egal in welcher Branche und Größe”, ist sich Tursky sicher. Doch während in Europa eine Unmenge von Daten gesammelt wird, stehen diese aufgrund der Marktdominanz von Google, Amazon und Co. europäischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen nicht zur Verfügung. Florian Tursky setzt sich deshalb auf nationaler und europäischer Eben dafür ein, Datenmanagementsysteme und -regeln zu schaffen, die sicherstellen, dass Daten, die in Europa gesammelt werden, auch von europäischen Unternehmen und Wissenschaftlern genutzt werden können. 

Europas Eigenständigkeit stärken

Auch beim Thema Eigenständigkeit in der Produktion von Microchips sei die Europäische Union mit dem „European Chips Act“ nach Ansicht Turskys auf dem richtigen Weg. Die EU will bis zum Jahr 2030 20 Prozent der in Europa benötigten Chips selbst herstellen und investiert dafür 43 Milliarden Euro. Auf die Frage, wie und wo diese Gelder verwendet werden sollen, skizzierte der Staatssekretär seine Vision von der Stärkung von bereits bestehenden und funktionierenden Clustern der Halbleiterindustrie, wie zum Beispiel das Ökosystem rund um Hersteller, wie Infineon, und Zulieferer in Südösterreich und Slowenien.

Beim Austausch wurde auch der immer stärker spürbare Mangel von Fachkräften besprochen. Hier fehle es laut Tursky vor allem an IT-Spezialistinnen und Spezialisten im Bereich Cybersecurity. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, müsse das Bildungssystem in Österreich neu aufgestellt und bereits Kinder für die MINT-Berufe, und hier vor allem das Feld der Informationstechnologie, begeistert werden.  Im Anschluss an die Ausführungen des Staatssekretärs folgte eine angeregte Diskussion, in denen die Vertreter der Industrie ihre Fragen stellen und Anregungen einbringen konnten.