IV Tirol präsentiert praktikable Lösungen für ein Ende des Transitdilemmas

Diverse Berichte und Studien belegen, dass im schienengebundenen Personenverkehr stetige Zuwächse zu verzeichnen sind, die Attraktivität der Schiene im Güterverkehr jedoch nachlässt.
So war im Jahr 2022 an den Tiroler Bahnhöfen ein Güteraufkommen von 14,44 Millionen Tonnen zu verzeichnen. Gegenüber dem Jahr 2021 (16,91 Millionen Tonnen) wurden somit circa 2,47 Millionen Tonnen (-14,58 Prozent) weniger umgeschlagen. Der Hauptanteil der umgeschlagenen Güter entfällt auf die Rollende Landstraße (RoLa). Während im Jahr 2021 auf der RoLa 12,86 Millionen Tonnen umgeschlagen wurden, lag dieser Wert im Jahr 2022 bei 10,18 Millionen Tonnen und damit um 20,8 Prozent niedriger (Verkehr in Tirol, Bericht 2022).
Eine Studie des Logistik-Kompetenz-Zentrums Prien (LKZ) aus dem Jahr 2023 ergab, dass die Schiene aus Sicht der (potentiellen) Kundinnen und Kunden immer noch zu wenig planbar sei und sich generell eher langlaufende Strecken (mehrere hundert Kilometer) für eine Verlagerung auf die Schiene eignen. Zudem geht die Anzahl von Anschlussbahnen stetig zurück, die den Unternehmen einen direkten Zugang an das öffentliche Schienennetz und damit auch zu den wichtigsten europäischen Umschlagplätzen wie Häfen, Terminals, Industrie- und Wirtschaftszentren ermöglichen würden.
Um die Wirkung bzw. den Impact der aktuell massiven Investitionen der öffentlichen Hand in die Bahninfrastruktur (Brennerbasistunnel, Unterinntaltrasse) sinnvoll zu verstärken, ist es daher unbedingt notwendig, die Nutzung der Bahninfrastruktur für die Tiroler Industrieunternehmen attraktiver zu gestalten. Es braucht eine höhere Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit auf der Schiene, dazu ein enges Zusammenspiel zwischen Straße und Schiene und allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren, einen geringeren Planungs- und Dispositionsaufwand für Lösungen im kombinierten Verkehr sowie transparentere Kostenstrukturen.