MINT-Zukunftsstrategie

zur MINT-Koordination Tirol

MINT-Kompetenzen sind ein wichtiger Bestandteil, um Themen wie demografischer Wandel, Gesundheit, Pandemien, Klimawandel, Automatisierung, Digitalisierung und E-Government zu bewältigen. Angesichts des globalen Wettbewerbs und des technologischen Wandels ist es von höchster Bedeutung, Fachkräfte in den Schlüsselbereichen zu entwickeln, um die Zukunftsfähigkeit Tirols zu gewährleisten. Die Nachfrage nach MINT-Fachkräften ist in Tirol deutlich höher als ihre Verfügbarkeit und die Tiroler Wirtschaft kämpft mit einem systemischen Mangel an qualifizierten 
MINT-Talenten. Zur Überwindung dieses anhaltenden Engpasses ist es entscheidend, das Interesse an MINT-Berufen zu wecken und das allgemeine MINT-Bewusstsein zu stärken. Ein umfassender Ansatz, der von der frühkindlichen Bildung bis hin zur beruflichen Weiterbildung Erwachsener reicht, ist erforderlich. Diesen forciert die MINT-Strategie für Tirol, eine gemeinsame Initiative von IV, WK, AK, ÖGB und dem Land Tirol, um sowohl Talente als auch das Interesse an MINT gezielt zu unterstützen.


Als essenzielle Maßnahme der MINT-Strategie für Tirol wurde im Oktober 2022 die MINT-Koordinationsstelle für Tirol (MKT) gegründet, um MINT-Aktivitäten zu bündeln, MINT-Bildung zu stärken und das MINT-Bewusstsein zu fördern. Weitere Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, sind beispielsweise der Launch einer digitalen Plattform mit einer Übersicht über alle MINT-Aktivitäten in Tirol, der Verein HTL Tirol sowie die Förderung von „MINT-Schecks“. Diese Fördergutscheine (über 120 MINT-Schecks in der ersten Förderperiode von 11/2023-01/2024) stehen Pädagoginnen und Pädagogen in Kindergärten, der Primarstufe, Sekundarstufe 1 und Polytechnischen Schulen zur Finanzierung von MINT-Aktivitäten für einen spannenden, aktuellen und praxisbezogenen MINT-Unterricht zur Verfügung. Die weitere Umsetzung der MINT-Strategie für Tirol ist essenziell, um den wirtschaftlichen Fortschritt, die Innovationskraft und den Wohlstand der Region zu sichern.

Maßnahmen der IV Tirol

  • MINT-Bildung ab dem Kindergarten forcieren – jährlich mindestens 10 Kindergärten und Volksschulen mit „Spürnasenecken“ ausstatten, z.B. in Zusammenarbeit mit Regionalmanagement
  • Förderung von „MINT-Schecks“ für Kindergärten und Schulen fortsetzen
  • Verleihung von MINT-Gütesiegeln an Schulen forcieren (derzeit 33, Ziel: 60)
  • Digitale Plattform „MINT Tirol“ mit Übersicht über alle Bildungsangebote und Veranstaltungen bewerben
  • Finanzierung der MINT-Koordinationsstelle sicherstellen
  • Mädchen und Frauen für MINT-Berufe begeistern
  • Schaffung von Lern- und Experimentierumgebungen und innovativen Bildungsformaten mit niederschwelligem Zugang für junge Menschen, um neue Technologien erlebbar und erlernbar zu machen (z.B. WIFI-Werkstätte, Werkstätte Wattens)
  • Next Generation Day der Tiroler Industrie fortsetzen
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Lesekompetenzen, der Mathematikkompetenzen sowie der naturwissenschaftlichen Kompetenzen anstoßen

KPI's

  • Anzahl der Kindergärten und Volksschulen, die mit „Spürnasenecken“ ausgestattet sind
  • Anzahl der „MINT-Schecks“, die jährlich für Kindergärten und Schulen bereitgestellt werden
  • Entwicklung der Anzahl der Tiroler Schulen, die das MINTGütesiegel tragen
  • Jährliche Budgetmittel, die für die MINT-Koordinationsstelle bereitgestellt werden
  • RCI-Indikator „Geringe Lesekompetenzen von 15-Jährigen“: Anteil der 15-Jährigen, die ein Lesekompetenzlevel von 1a oder geringer aufweisen; Tirol derzeit auf dem 62.
    Platz der 76 Industrieregionen; Ziel: Verbesserung auf Platz 30
  • RCI-Indikator „Geringe Mathematikkompetenzen von 15-Jährigen“: Anteil der 15-Jährigen, die ein Mathematikkompetenzlevel von 2 oder geringer aufweisen; Tirol derzeit auf dem 49. Platz der Industrieregionen; Ziel: Verbesserung auf Platz 25
  • RCI-Indikator „Geringe Kompetenzen in Naturwissenschaften von 15-Jährigen“: Anteil der 15-Jährigen, die ein Kompetenzlevel in Naturwissenschaften von 1a oder geringer aufweisen; Tirol derzeit auf dem 62. Platz der Industrieregionen; Ziel: Verbesserung auf Platz 30