Willkommenskultur und -politik

In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt ist es unumgänglich, bedarfsorientierte Aus- und Weiterbildung zu fördern und gezielt internationale Fachkräfte anzuwerben. Ein wichtiges Arbeitskräftepotential liegt in den Tiroler Hochschulen: Mit rund 40 Prozent weisen sie den österreichweit höchsten Anteil an internationalen Studierenden auf. Entscheidend ist zudem nach der Rekrutierung von internationalen Talenten, diese am Standort Tirol zu halten und zu integrieren, sodass sie ihren Arbeits- und Lebensmittelpunkt langfristig nach Tirol verlegen.

Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung ist die Meinung und das Stimmungsbild gegenüber ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in der Tiroler Bevölkerung. Oftmals wird nicht zwischen unkontrollierter Migration und angeworbenen, dringend benötigten Fachkräften unterschieden. Es ist von enormer Bedeutung, Vorurteile abzubauen und die Gesellschaft für die Notwendigkeit von ausländischen Fachkräften zu sensibilisieren. Auch ist es wesentlich, eine rasche Eingliederung und Integration von Arbeitskräften internationaler Herkunft in den Tiroler Arbeitsmarkt sicherzustellen.

Um Personen beim Zuzug und der Integration zu unterstützen und zur Stärkung der Willkommenskultur für internationale Fachkräfte bietet der Welcome Service Tirol, der von der IV Tirol mitinitiiert wurde, seit 2020 Unterstützungsleistungen für aus dem Ausland stammende, hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tiroler Unternehmen und Hochschulen und deren Familien an. Seit 2023 vermarktet die Initiative „Attraktiver Arbeitsraum Tirol“ den Standort Tirol gezielt weltweit als ansprechenden Arbeits- und Lebensort, um die internationale Sichtbarkeit Tirols auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Trotz erster Maßnahmen ist der Bedarf an internationalen Fachkräften nach wie vor hoch. Eine große Rolle spielen hierbei auch bürokratische Hürden, denen sich ausländische Fachkräfte stellen müssen. Daher ist es von besonderer Bedeutung, den bürokratischen Aufwand zu minimieren, indem der Prozess der Arbeitsgenehmigung und des Aufenthaltsrechts vereinfacht wird.

Maßnahmen der IV Tirol

  • Initiative „Attraktiver Arbeitsraum Tirol“ unterstützen
  • Initiative „Welcome Service“ ausbauen und optimieren
  • Für den Ausbau der internationalen Schulen eintreten
  • Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, um Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit abzubauen
  • Studierende aus dem Ausland bereits während des Studiums an potenzielle Arbeitgeber heranführen und vernetzen ––> Patenschaftsprogramm etablieren
  • Bürokratie abbauen und Aufenthaltsbedingungen verbessern

KPIs

  • Regelmäßige Wirkungsevaluierung des „Welcome Service“
  • Positive Entwicklung des Bewusstseins in der Bevölkerung für die Bedeutung internationaler Arbeitskräfte auf Basis periodischer Zielgruppenumfragen
  • Anzahl der Patenschaften zwischen internationalen Studierenden und Tiroler Industriebetrieben