Die Technologiereise der IV Tirol führte 20 Vertreterinnen und Vertreter der Tiroler Industrie nach Osaka, Japan. Im Mittelpunkt standen die Expo-Weltausstellung mit internationalen Innovationstrends, Unternehmensbesuche sowie der Austausch und die Vernetzung innerhalb der Delegation.
Vom 12. bis 19. September 2025 reisten 20 Vertreterinnen und Vertreter der IV-Tirol-Mitgliedsbetriebe nach Japan. Ziel war es, zentrale Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Robotik, KI und nachhaltige Produktion im internationalen Kontext kennenzulernen und Impulse für die Standortentwicklung Tirols aus dem Land der aufgehenden Sonne mitzunehmen. Die Reise diente zugleich dem Austausch innerhalb der Gruppe – quer über Branchen und Unternehmensgrößen hinweg.
Expo 2025: Innovationsschau auf Weltniveau
Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch der Expo in Osaka. Beim Business Brunch im Österreich-Pavillon ergaben sich Gelegenheiten zum Austausch mit der Vertretung der österreichischen Außenwirtschaft in Japan und Einblicke in die ökonomische Situation des Landes. Japan ist derzeit die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt: Das nominale Bruttoinlandsprodukt betrug 2024 etwa 4,2 Billionen US-Dollar, gegenüber Deutschlands rund 4,5 Billionen US-Dollar. Im Bereich Forschung und Entwicklung investiert Japan ca. 3,65 % seines BIP – damit zählt das Hochtechnologieland international zu den Spitzenreitern. An den zwei Expo-Tagen besuchte die Tiroler Delegation unter anderem die Pavillons von Kanada, Frankreich, den USA, Deutschland sowie die Themenpavillons Future of Life, Saudi-Arabien, Future City und Tech World. Dabei zeigte sich, dass die Pavillons nicht nur als Schaufenster für innovative Technologien und Zukunftsstrategien konzipiert waren, sondern ebenso als Plattformen zur Repräsentation von Land, Kultur und Tourismus.
Firmenbesuche mit Blick in die Vergangenheit und Zukunft
Bei den Besuchen von Kyocera, Omron, Shimadzu, Kanadevia, Kawasaki Robotics und DMG MORI legten die Gastgeber besonderen Wert auf die Entstehungs- und Gründungsgeschichten ihrer Unternehmen. Die Einbettung in die jeweilige Tradition verdeutlichte, wie langfristige Orientierung und konsequente Forschung nachhaltige Erfolge sichern. Gleichzeitig präsentierten die Firmen moderne Lösungen in Elektronik, Automatisierung, Robotik, Medizintechnik und Maschinenbau. Auffällig war jedoch auch, dass die Arbeitsweisen, die Ausstattung und die Bürokomplexe teilweise weniger modern wirkten, als man es erwarten würde. Mit großem Interesse konnten die Delegationsmitglieder vor Ort feststellen, dass die heimische Industrie im internationalen Vergleich mehr als bestehen kann. Innovation, Qualität, Design und Kundennähe sind Stärken, mit denen heimische Unternehmen sich souverän positionieren können. Ebenso ist die österreichische Industrie – sowohl in Fragen der technologischen Ausstattung als auch in Organisation und Arbeitskultur – im internationalen Vergleich stark aufgestellt.
Kulturelle Perspektiven
Der Aufenthalt der IV-Tirol-Delegation in Kyoto fiel auf den Tag der Ehrung der Alten (Keirō no Hi) am 15. September 2025, einen nationalen Feiertag zu Ehren der älteren Generation. Japan hat ebenfalls einen entsprechenden Feiertag, der der jüngeren Generation gewidmet ist. Kyoto, ehemalige Hauptstadt Japans, ist für seine historischen Tempel, Schreine und Gärten bekannt und verbindet bis heute kulturelles Erbe mit urbaner Gegenwart. Das Kulturprogramm umfasste den Besuch zweier Tempelanlagen und eine traditionelle Teezeremonie, bei der die Delegation die Zubereitung von Matcha, traditionellem japanischen Grüntee, erlernte. Zudem nahm die Gruppe an einem zehngängigen traditionellen Festessen teil.
Austausch stärkt Wettbewerbsfähigkeit
Die Technologiereise 2025 hat wertvolle Einblicke in Japans Industrie und Innovationsstrategien ermöglicht. Besonders die Expo zeigte die Positionierung und Präsentation einzelner Länder in Zukunftsthemen. Ebenso wichtig war der Austausch innerhalb der Tiroler Gruppe, der den Dialog zwischen Junger Industrie, KMU und Präsidium förderte. Der internationale Austausch stärkt die Wettbewerbsfähigkeit – und heimische Unternehmen können ihre Stärken in Innovation, Qualität, Design und Kundennähe selbstbewusst in den globalen Dialog einbringen.


