Regenwetter draußen, Aufbruchsstimmung drinnen: Beim Sommerfest der Tiroler Industrie 2025 kamen 160 Gäste aus Industrie, Politik, Wissenschaft und Medien zusammen, um am Achensee gemeinsam den Sommer ausklingen zu lassen und sich auf einen intensiven wirtschaftlichen, aber auch politischen Herbst einzustimmen.
Trotz herausfordernder Zeiten war die Stimmung im Entners am See ausgezeichnet: Viele bekannte Gesichter, neue Begegnungen, inspirierende Gespräche – und die klare Botschaft, dass Tirols Industrie mit Zuversicht, Zusammenhalt und Ambition in die nächsten Monate geht. Dass ein starker Industriestandort nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Kraft entfaltet, wurde an diesem Abend deutlich. Ein großes Dankeschön gilt Martina Entner und ihrem Team für die herzliche Gastfreundschaft und perfekte Organisation.
Wachstum wieder ermöglichen
In seiner Begrüßung sprach IV-Tirol-Präsident Max Kloger die zentralen Herausforderungen an, mit denen die heimische Industrie aktuell konfrontiert ist: hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten und bürokratische Hürden. Um die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie wieder zu verbessern, brauche es jetzt strukturelle Entlastung, einen echten Reformschub und eine konsequente Ausrichtung auf konkurrenzfähigen Rahmenbedingungen, um Investitionen zu erleichtern und Planungssicherheit zu stärken. Gleichzeitig unterstrich Kloger den Optimismus und den Gestaltungswillen der Tiroler Industrie: Die Unternehmen investieren, entwickeln neue Lösungen und sichern damit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes. „Pessimismus hilft nicht weiter – gefragt sind Mut, Tatkraft und der Wille, Tirols Industrie wieder auf Wachstumskurs zu bringen.“
Industrie als zentrale Säule des Wohlstands
Landeshauptmann Anton Mattle unterstrich in seinen Grußworten die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Industrie und Politik. Die Industrie sei mit ihren Betrieben und Mitarbeitenden eine der zentralen Säulen des Wohlstands für Tirol. Um ihre Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft zu sichern, brauche es Fortschritte in zentralen Bereichen: beim Ausbau der Wasserkraft, beim Recht auf Kinderbetreuung – und bei einer spürbaren Entbürokratisierung. Im Rahmen des Tirol Konvents setzt das Land Tirol deshalb gemeinsam mit der IV Tirol konkrete Schritte zur Verwaltungsmodernisierung – etwa mit der Einführung einer digitalen Verfahrensplattform, die Betriebsanlagengenehmigungen künftig vollständig digital ermöglichen soll.
Wachstumsimpulse dringend notwendig
IV-Präsident Georg Knill warf in seiner Rede einen Blick auf die industriepolitische Gesamtlage in Österreich. Auch wenn die Bundesregierung bei Inflationsbekämpfen, Standortkosten und Energie bisher nur überschaubare Erfolge erzielt habe, gebe es Gründe für verhaltenen Optimismus: Nach Jahren der Rezession könnten zwei Entwicklungen neuen wirtschaftlichen Schwung bringen – der Wiederaufbau der Ukraine sowie der Aufbau einer eigenständigen europäischen Sicherheitsarchitektur. Österreichische Unternehmen hätten in beiden Bereichen Technologien und Lösungen entwickelt, die nun europaweit gefragt seien. Gerade die Industrie könne hier einen aktiven Beitrag leisten.